Inkontinenz ist ein Leiden, das Millionen Deutsche betrifft. Häufig ist die Scham so groß, dass die Mehrheit der Betroffenen sogar dem engsten Familienkreis die Situation verschweigt. Viele Menschen ziehen sich immer weiter zurück und meiden Gesellschaft. Dabei gibt es Hilfsmittel und Therapieformen, die ein erfülltes Sozialleben ermöglichen.
Zugegeben, allein das Wort Inkontinenzpants klingt deutlich verdrießlicher als alle Produkte, die in klassischen Unterwäsche- und Dessous-Geschäften angeboten werden. Aber anders als Boxershorts, Spitzenhöschen und Co. verbindet die Pants für Blasenschwäche gleich mehrere Vorteile:
- Unter der normalen Kleidung ist auch sie nicht zu erkennen.
- Im Alltag ist sie bequem und kaum zu spüren.
- Im Fall von Inkontinenzerscheinungen hält sie dicht.
Für Inkontinenz-Betroffene ist sie damit der perfekte Alltags-Begleiter – aber leider wissen viele Menschen mit Blasenschwäche nicht einmal, wie gut moderne Hilfsmittel oder Therapieformen wirklich helfen.
Nach Ansicht von Medizinern gibt es eine weit verbreitete Scheu vor dem Thema. Einer Umfrage unter 150 Ärzten zufolge verschweigen mehr als 60 Prozent der Inkontinenz-Patienten ihre Blasenprobleme auch gegenüber dem innersten Familienkreis. Zudem schämen sich viele Betroffene, Hilfsmittel wie Inkontinenzeinlagen oder -pants zu verwenden. Die Studie wurde im Auftrag von Ontex Healthcare Deutschland erstellt.
Betroffene sollten die Flucht nach vorn antreten
„Inkontinenz gilt als Tabuthema, das auch unter den engsten Angehörigen nicht angesprochen wird. Leider führt dies dazu, dass viele Betroffene im Verborgenen leiden und sich zurückziehen. Dabei gibt es zahlreiche Möglichkeiten, trotz Blasenschwäche am sozialen Leben teilzunehmen“, sagt Detlef Röseler, Geschäftsführer der auf Inkontinenzprodukte spezialisierten Ontex Healthcare Deutschland GmbH.
Ärzte beklagen jedoch, dass auch die zur Verfügung stehenden Hilfsmittel nur zögerlich angenommen werden. So würde ihrer Einschätzung nach rund jeder dritte Patient eher seine sozialen Kontakte verringern als Inkontinenzhilfsmittel wie Inkontinenzeinlagen oder Pants zu verwenden.
Aktiv werden und die Isolation aufheben
Ontex-Geschäftsführer Röseler zufolge müsse jedoch kein Betroffener die Isolation wählen, sondern könne selbst aktiv werden und bestimmen, wie sehr die Erkrankung das eigene Leben beeinflusst: „Dank moderner Materialien und komfortabler Schnittmuster gibt es sehr diskrete, nahezu unsichtbare Inkontinenzprodukte, die Betroffenen dabei helfen, das Leben in Gesellschaft unbeschwert zu genießen. In Kombination mit der richtigen Ernährung, einigen Übungen und – immer nur nach Absprache mit dem Arzt – eventuell Medikamenten können Blasenprobleme in den meisten Fällen gut in den Griff bekommen werden.“
Das Fazit des Experten: „Es bringt nichts, das Problem zu ignorieren oder zu verdrängen. Nur wer sich überwindet, kann mit der Hilfe von Experten und der Unterstützung der Familie auch weiterhin voll am sozialen Leben teilnehmen.“